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Jobs im Tourismus durch Irak Krieg gefährdet?

Di Bernhard Schmiedmaier, 4 Aprile 2003

Vorbeugend sucht die österreichisch Tourismus-Industrie nach schnell wirksamen Gegenmaßnahmen zu den befürchteten (und teilweise bereits eingetretenen) Buchungsausfällen auf Grund der kriegerischen Auseinandersetzungen im Irak.
Die Reiselust der amerikanischen und englischen Gäste ist zurzeit beinahe auf dem Nullpunkt angelangt, Gäste aus Asien beschäftigen sich eher mit den wirtschaftlichen Problemen Ihrer Heimat und Gefahren ansteckender Infektionen als mit der Planung íhres Österreich-Urlaubs und unser größter touristischer Markt, Deutschland taumelt noch zwischen den Definitionen Rezession oder Null-Wachstum für die momentane wirtschaftliche Situation. Dies wird sich kurzfristig auch auf die bevorstehende Sommersaison in Österreich, speziell jedoch längerfristig auf den Städtetourismus in unserem Land auswirken.
Aus diesem Grund stellt sich für die meisten vom Tourismus wirtschaftlich abhängigen Betriebe wie Reisebüros, Hotellerie und Gastronomie sowie sämtliche damit in Verbindung stehenden Gewerbe die sicherlich nicht unberechtigte Frage, wie denn dem zu befürchtenden Umsatzausfall auf der Kostenseite begegnet werden könnte. Der erste und schnellste Gedanke geht natürlich in Richtung Einsparungen. Hier sind die Möglichkeiten der Betriebe jedoch stark eingeschränkt und somit wird man schnell zu dem Schluss kommen, dass das einzige Einsparungspotential für Zeiten magerer Buchungslage zu Lasten eines der wichtigsten Faktoren der touristischen Unternehmungen – dem Mitarbeiter gehen muss.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten aber Alternativen zu einem schnell entschlossenen Abbau des Mitarbeiterstandes in den Betrieben durch Kündigungen oder durch Reduktion der saisonal beschäftigten Arbeitskräfte überlegt und angewandt werden. Flexiblere Arbeitszeiten, Teilzeitmodelle und die Förderung der Beschäftigung älterer Arbeitnehmer sollten jetzt auch für die verantwortlichen politischen Strukturen unseres Landes wieder zu einem vorrangig behandelten Thema gemacht werden. Einige Modelle für die Erhaltung der Arbeitsplätze haben sich in der Praxis bereits bewährt, für andere fehlt noch die nötige Motivation und vielleicht auch Information in den Betrieben. Sowohl Gewerbetreibende als auch die verantwortlichen öffentlichen Institutionen sind hier zur intensiveren Zusammenarbeit aufgefordert um gesetzliche Neuregelungen praxisnah umsetzen zu können.
In unserem wirtschaftlich so stark touristisch ausgerichteten Land bewirkt ein Abbau von Ausbildungs- und Arbeitsplätzen zum einen den künftigen Mangel an Facharbeitern und zum Anderen eine Abwanderung qualifizierter und sehr gut ausgebildeter Mitarbeiter ins Ausland. Eine kurzsichtige Reduktion der Lohnkosten sollte daher immer einer manchmal nötigen Investition auf dem Personalsektor gegenüber gestellt werden um zum einen den eigenen Gewerbebetrieb konkurrenzfähig zu erhalten und zum anderen das touristische Produkt Österreich nicht an Tradition und Qualität verlieren zu lassen.

Ihre Kommentare zu diesen Gedanke können Sie gerne an b.schmiedmaier@ihrm.at richten.

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